KLAUS SCHULZES ELEKTRONISCHES LEBEN (Teil 16)
Seit Anfang des letzten Jahres sendet ZONO Radio Jena monatlich die Chronologie des musikalischen Gesamtwerks von Klaus Schulze, das bei uns erstmals fast komplett im Radio zu hören ist. Heute Abend gibt es in von 20 Uhr bis 24 Uhr folgendes zu hören:
Mit Teil 16 sind wir mit Klaus Schulze in den frühen 1990er Jahren angekommen. "Good Will" ist ein Track voller poppigen Experimente, die Klaus im Jahr 1991 als Art experimentellen Ausflug in den Bereich der populären Musik unternahm. Einige weitere dieser Ergebnisse führten später zu dem offiziellen Richard Wahnfried Album "Trancelation". Dieser Track klingt allerdings wie eine frühe Version von "After Eleven" aus dem "The Dome Event "-Livealbum des Jahres 1993.
Die auf "Goood Will" folgenden drei Titel sind allesamt Zugaben von den KS-Konzerten in Spanien vom Oktober 1991. In einer seiner kurzen Ansage erwähnt Klaus "den schönen Konzertsaal", weshalb sein Manager Klaus D. Müller sich sicher ist, dass "Ole" und "Habla Espano" Zugaben aus Barcelona sind. "Gaudi" wurde seiner Ansicht nach in Santiago de Compostela aufgenommen. Die Aufnahmetechnik 1991 war speziell: Klaus nahm die Musik direkt aus seinem Mischpult auf und legte darüber zwei Saalmikrofone, um das Ambiente der Halle und die Atmosphäre aus dem Publikum mit einzufangen.
Sozusagen "thematisch passend" zu den spanischen Aufnahmen folgt dann Musik aus Klaus Schulzes 21. Soloalbum "Miditerranean Pads", das 1990 erschienen war und von KS gemeinsam mit Georg Stettner (Keyboards) eingespielt wurde, wobei auf dem Album auch noch Schulze Tochter Elfi (Stimme) mitwirkte. Ursprünglich gab es auf dem Album nur die beiden Titel "Decent Changes" und "Percussion Planante"; "Miditerranean Pads" wurde als Bonus-Titel auf die CD-Ausgabe des Albums aufgenommen.
Danach macht Schulze erneut Filmmusik und geht damit in Richtung Klassik. Was natürlich nicht heißt, dass KS im Jahre 1993 weichgespülte Synthieversionen mehr oder minder bekannter klassischer Kompositionen, zu Gehör bringt. Er benutzt sein Instrumentarium und die Sample-Technik vielmehr dazu, seine eigene Vision von moderner Klassik zu inszenieren. Herausgekommen sind "Die Lieder des Prinzen Vogelfrei", "Le Médallion Magique", ein "Schwermütiger Frühling" und "Der Optimismus". Seine musikalischen Vorbilder sind dabei die - bei Schulze üblichen - "Verdächtigen" und zwar Satie und Wagner. Natürlich sind Klaus Schulzes symphonische Versuche bescheidener: anstatt mehrstündiger Opern komponierte und spielte er für die TV-Sendung "Spurensicherung: Baudenkmäler" Klangflächen mit meditativer Sogwirkung.
Den Abschluss des 16. Teils von "Klaus Schulzes elektronischem Leben" macht dann der erste Satz "Uralte Legenden" seiner "Narren des Schicksals"-Sinfonie aus dem Jahre 1993, die mitunter so klingt als würden singende Roboter von Albträumen über elektrische Schafen geplagt. Schulze nahm sie "einfach so" auf, wie es Klaus D. Müller ausdrückte, also ohne Auftrag oder Plattenvertrag.
21.00 Uhr: "KLAUS SCHULZES ELEKTRONISCHES LEBEN - Teil 16" - Die Trackingliste (Zeitangabe = in Minuten / Albumtitel in Anführungsstrichen)
01. Good Will (13:06)
02. Ole (16:30)
03. Habla Espano (17:23)
04. Gaudi (23:08)
05. Miditerranean Pads: "Changes" (32:35)
06. Miditerranean Pads: "Miditerranean Pads" (14:12)
07. Miditerranean Pads: "Percussion Planante" (25:01)
08. Die Lieder des Prinzen Vogelfrei (28:25)
09. Le Médallio Magique (15:50)
10. Schwermütiger Frühling (19:57)
11. Der Optimismus (10:37)
12. Narren des Schicksals: Satz I - Uralte Legenden (20:20)
Abbildungen © Albumcover
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