Seit Anfang des letzten Jahres sendet ZONO Radio Jena monatlich die Chronologie des musikalischen Gesamtwerks von Klaus Schulze, das bei uns erstmals fast komplett im Radio zu hören ist. Heute Abend gibt es von 21 Uhr bis 24 Uhr folgendes zu hören:
"Maxxi" ist die einzige Maxi-Single, dass Klaus Schulze je aufgenommen hat. Sie wurde von ihm im März 1985 eingespielt auf Anfrage einer großen, deutschen Plattenfirma und mit dem Auftrag: "Für die Diskotheken". Allerdings wurde sie bald darauf wieder aus dem Katalog gestrichen. Schulzes Manager Klaus D. Müller sagt zu "Maxxi"; "Wie bei vielen anderen Stücken auch, habe ich auch dieses nicht gemocht als es heraus kam, aber als ich es zwölf Jahre später wiederhörte um zu entscheiden, ob wir es auf 'Jubilee Edition' mit aufzunehmen, fand ich es sehr ansprechend. Manchmal ist Musik wie junger Wein, sie muss erst noch reifen."
Die Tracks von "Walk the Edge" sind Soundtrack-Aufnahmen, die Klaus für das amerikanische Violent-Crime-Movie "Walking The Edge" (in Deutschland auch als "The Hard Way" bekannt) von Regisseur Norbert Meisel. Einer der Filmproduzenten, Manfred Menz, war ein Freund von Klaus Schulze und bat diesen darum, die Titel speziell für das Movie zu schreiben. KS nahm diesen Soundtrack mit Hilfe von Rainer Bloss im Mai 1985 auf; kurz danach trennten sich die künstlerischen Wege von Rainer und Klaus.
"Havlandet" ist ebenfalls ein Soundtrack. Klaus hat ihn 1985/86 aufgenommen und es besteht aus zehn Teilen (Schulze nennt sie "Skizzen") für den norwegischen Film gleichen Namens. "Havlandet" wurde ursprünglich ebenfalls von KS und Rainer Bloss aufgenommen und zwar teilweise in einem Studio in Stockholm. Der Film wurde von Regisseur Lasse Glomm gedreht, der auch das Drehbuch schrieb. Es ist ein Drama in den nördlichen schneebedeckte Gebieten an den Küsten-Norwegens: ein junger Mann wird von Nordlichtern inspiriert, der Aurora Borealis.
Nachdem sich seine Fans Ende der 1980er Jahre etwas von ihm weg bewegten, lieferte Klaus Schulze 1988 mit dem Album "En=trance" dann doch wieder eine Produktion ab, die ihn mit seinen Fans versöhnen konnte. Auf der 2005 bei Revisited Records erschienen Spezialversion des Albums ist auch nch ein wirklich guter Bonus-Titel enthalten "Elvish Sequencer", bei dem man sich schon fragen kann, weshalb er nicht auf dem regulären Album Platz fand. Aber es war damals wohl für KS nicht die Zeit um mit solchen "alten" Sounds zu glänzen.
Die Johann Sebatian Bach Adaption wurde von Klaus im Jahr 1990 aufgenommen, aber erst im Jahre 1993 gemischt. Vorgesehen war er für das Album "Klaus Schulze - Midi Klassik" (von der Plattenfirma später umbenannt: in "Klaus Schulze Goes Classic"), aber dann wegen Platzmangel nicht verwendet.Mit ihm endet die heutige Sendung und ebenso in unserer Serie die Musik von Klaus Schulze aus den 1980er Jahren.
21.00 Uhr: "KLAUS SCHULZES ELEKTRONISCHES LEBEN - Teil 15" - Die Trackingliste (Zeitangabe = in Minuten / Albumtitel in Anführungsstrichen)
01. Interview (07:50)
02. Maxxi (07:45)
03. Walk The Edge (46:30)
04. Havelandet (27:08)
05. En=trance: "En=trance" (18:55)
06. En=trance: "Infini Numerique" (16:29)
07. En=trance: "FM Delight" (17:29)
08. En=trance: "Velvet System" (17:48)
09. Elvish Sequencer (08:02)
10. Johann Sebastioan Bach: Suite Nr. 3 / D-Dur - 2. Satz: Air (08:01)
Abbildungen © Albumcover
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ZONO RADIO JENA präsentiert
Es war für Pink Floyd das Ende des drogen-verbundenen Space Rocks und der Anfang von Schallplatten voller Botschaften für die Menschen: "The Dark Side Of The Moon".
Vor genau viierzig Jahren erschien dieses bahnbrechende Album, das zum Mythos und zum Millionenseller zugleich wurde und im grunde bereits die Weichen stellte für das vorläufige Ende der Band im Jahre 1982. Knapp anderthalb Jahre zuvor, im Dezember 1971, berieten Schlagzeuger Nick Mason, Keyboarder Richard Wright, Gitarrist David Gilmour sowie Bandboss und Mastermind Roger Waters darüber, wie es für die Gruppe weitergehen sollte.
Man war - daran bestand nicht der geringste Zweifel - ein Ikone der Psychedelischen Musik, machte den Soundtrack für die Zugekifften dieser Welt. Einen aus der Band hatte es da schon fast paralysiert: Gruppengründer Syd Barrett, der den beiden ersten Alben der Gruppe seinen Stempel aufgedrückt hatte und nun im Drogenwahn sein eigenes Leben führte.
Nach Barrets Ausstieg (oder: Rauswurf, um es besser zu beschreiben) kam nicht mehr wirklich viel Neues: drei Alben mit Nachbearbeitungen der ersten Ideen ("More", Umma Gumma", "Relics") und drei mit eher lauem Beigeschmack, was Innovationen anging ("Atom Heart Mother", "Meddle", "Obscured by Clouds"). Die vier Musiker hatten das Gefühl, musikalisch in einer Sackgasse angekommen zu sein.
Auch auf Konzerten kamen fast immer nur diejenigen Stücke am Besten an, die Barrett fünf Jahre zuvor geschrieben hatte, was auch der Film "Pink Floyd: Live in Pompeii" eindrücklich belegte, der 1972 in die Kinos kommen sollte. Ihr nächstes Album, so schlug Waters seinen drei Kollegen vor, sollte sich deshalb einmal der Wirklichkeit zuwenden. Anstatt phantastische Welten zu beschreiben, wäre es nun an der Zeit, sich den Zwängen der Menschen auf der ganzen Welt zu widmen. Nach dem wohligen Gefühl des unbeschwerten Kiffens, sei es nun daran, die dunkle Seite der Menschheit aufzuzeigen. Gilmour, Wright und Mason waren begeistert.
Waters schrieb in den folgenden Monaten eine Reihe von Songtexten zu weltumspannenden Themen wie Krieg, psychischer Isolation, über die Macht des Geldes und die Hektik der Gegenwartsgesellschaft. Und nie wieder in seinem späteren künstlerischen Leben wird Waters von diesem Grundschema abweichen: es wird die Blaupause seinen eigenen, zutiefst persönlichen Musikwelt.
Richard Wright ist sein Gegenpart, der die musikalische Grundstruktur des neuen Albums vorgibt, die Seele von "Dark Side Of The Moon" kreiert. Er schreibt sehnsüchtige Melodien wie "Us and Them" oder "The Great Gig In TheSky". Mit dem knallharten Song über "Money" (im ungewöhnlichen 7/8tel auf 8/8tel Tacktwechsel geschrieben), drückt Waters dem Album seinen musikalischen Stempel auf und schreibt zugleich eine Single, die bis heute nichts an ihrer Aktualität verloren hat.
Mastermind hinter dem neuen, brillanten Bandsound ist ein junger Tontechniker, der nur wenige Jahre später selbst Weltruhm erlangen sollte: Alan Parsons (Foto links). Von Beatles-Produzent George Martin ins ehrwürdige EMI Abbey Road Studio nach London geholt und dann dort auf sich allein gestellt, da Martin nach dem Ende der Fab-Four lieber Übersee-Bands wie America ("A Horse With No Name") produzieren wollte, war es Parsons, der die Grundideen von Pink Floyd in neue künstlerische Formen faste. Er bastelte mit Waters an Bandschleifen, ließ die Synthesizer nicht nur zirpen sondern auch nach Elektronik klingen und ermutigte die vier Musiker, ihre Instrumente immer wieder neu aufzunehmen um so am Ende aus den einzelnen Klangbestandteilen, das Werk "The Dark Side Of The Moon" zu kreieren.
Dabei setzte Parsons nicht auf Effekthascherei, denn jedes seiner Klang-Gimmicks unterlegt eine von Waters Themen und Ideen für die einzelnen Songs: der Herzschlag, das Ticken und Klingeln der Uhren, das irre Gelächter, die rasende Synthesizersequenz. Als "The Dark Side Of the Moon" im März 1973 endlich erschien (Parsons und die Musiker von Pink Floyd hatten den ursprünglichen Veröffentlichungstermin im Winter 1972 bereits weit überzogen), eroberte es innerhalb weniger Monate die Welt, führte zu ausverkauften Konzerten in großen Hallen und Arenen. Und doch war dies - wie gesagt - bereits der Anfang vom Ende der Band.
"Dermaßen erfolgreich zu sein, ist das Ziel jeder Gruppe. Und wenn man es erreicht hat, ist alles vorbei", wird Waters später zitiert. Und tatsächlich wurde Pink Floyd später immer an diesem Werk gemessen. Nach Michael Jacksons "Thriller" und "Back in Black" von AC/DC hat sich bis heute kein Album häufiger verkauft. In den amerikanischen Charts hielt sich "The Dark Side of the Moon" unfassbare 14 Jahre lang, ein Zeitraum, der keiner anderen Band oder keinen anderen Interpreten zuvor oder danach gelungen ist.
In Ruhe bedacht ist es wohl dieser Moment, des radikalen Imagewechsels gewesen, 1971 beschlossen in Nick Masons Küche, der das Album "The Dark Side Of The Moon" zu dem Erfolg brachte, den es bis heute hat. Und die Musikfans zu einem Blick hinter die Kulissen des Lebens, auf die Rückseite des Mondes, auf das Verborgene des Menschseins.
Vor genau viierzig Jahren erschien dieses bahnbrechende Album, das zum Mythos und zum Millionenseller zugleich wurde und im grunde bereits die Weichen stellte für das vorläufige Ende der Band im Jahre 1982. Knapp anderthalb Jahre zuvor, im Dezember 1971, berieten Schlagzeuger Nick Mason, Keyboarder Richard Wright, Gitarrist David Gilmour sowie Bandboss und Mastermind Roger Waters darüber, wie es für die Gruppe weitergehen sollte.
Man war - daran bestand nicht der geringste Zweifel - ein Ikone der Psychedelischen Musik, machte den Soundtrack für die Zugekifften dieser Welt. Einen aus der Band hatte es da schon fast paralysiert: Gruppengründer Syd Barrett, der den beiden ersten Alben der Gruppe seinen Stempel aufgedrückt hatte und nun im Drogenwahn sein eigenes Leben führte.
Nach Barrets Ausstieg (oder: Rauswurf, um es besser zu beschreiben) kam nicht mehr wirklich viel Neues: drei Alben mit Nachbearbeitungen der ersten Ideen ("More", Umma Gumma", "Relics") und drei mit eher lauem Beigeschmack, was Innovationen anging ("Atom Heart Mother", "Meddle", "Obscured by Clouds"). Die vier Musiker hatten das Gefühl, musikalisch in einer Sackgasse angekommen zu sein.
Auch auf Konzerten kamen fast immer nur diejenigen Stücke am Besten an, die Barrett fünf Jahre zuvor geschrieben hatte, was auch der Film "Pink Floyd: Live in Pompeii" eindrücklich belegte, der 1972 in die Kinos kommen sollte. Ihr nächstes Album, so schlug Waters seinen drei Kollegen vor, sollte sich deshalb einmal der Wirklichkeit zuwenden. Anstatt phantastische Welten zu beschreiben, wäre es nun an der Zeit, sich den Zwängen der Menschen auf der ganzen Welt zu widmen. Nach dem wohligen Gefühl des unbeschwerten Kiffens, sei es nun daran, die dunkle Seite der Menschheit aufzuzeigen. Gilmour, Wright und Mason waren begeistert.
Waters schrieb in den folgenden Monaten eine Reihe von Songtexten zu weltumspannenden Themen wie Krieg, psychischer Isolation, über die Macht des Geldes und die Hektik der Gegenwartsgesellschaft. Und nie wieder in seinem späteren künstlerischen Leben wird Waters von diesem Grundschema abweichen: es wird die Blaupause seinen eigenen, zutiefst persönlichen Musikwelt.
Richard Wright ist sein Gegenpart, der die musikalische Grundstruktur des neuen Albums vorgibt, die Seele von "Dark Side Of The Moon" kreiert. Er schreibt sehnsüchtige Melodien wie "Us and Them" oder "The Great Gig In TheSky". Mit dem knallharten Song über "Money" (im ungewöhnlichen 7/8tel auf 8/8tel Tacktwechsel geschrieben), drückt Waters dem Album seinen musikalischen Stempel auf und schreibt zugleich eine Single, die bis heute nichts an ihrer Aktualität verloren hat.
Mastermind hinter dem neuen, brillanten Bandsound ist ein junger Tontechniker, der nur wenige Jahre später selbst Weltruhm erlangen sollte: Alan Parsons (Foto links). Von Beatles-Produzent George Martin ins ehrwürdige EMI Abbey Road Studio nach London geholt und dann dort auf sich allein gestellt, da Martin nach dem Ende der Fab-Four lieber Übersee-Bands wie America ("A Horse With No Name") produzieren wollte, war es Parsons, der die Grundideen von Pink Floyd in neue künstlerische Formen faste. Er bastelte mit Waters an Bandschleifen, ließ die Synthesizer nicht nur zirpen sondern auch nach Elektronik klingen und ermutigte die vier Musiker, ihre Instrumente immer wieder neu aufzunehmen um so am Ende aus den einzelnen Klangbestandteilen, das Werk "The Dark Side Of The Moon" zu kreieren.
Dabei setzte Parsons nicht auf Effekthascherei, denn jedes seiner Klang-Gimmicks unterlegt eine von Waters Themen und Ideen für die einzelnen Songs: der Herzschlag, das Ticken und Klingeln der Uhren, das irre Gelächter, die rasende Synthesizersequenz. Als "The Dark Side Of the Moon" im März 1973 endlich erschien (Parsons und die Musiker von Pink Floyd hatten den ursprünglichen Veröffentlichungstermin im Winter 1972 bereits weit überzogen), eroberte es innerhalb weniger Monate die Welt, führte zu ausverkauften Konzerten in großen Hallen und Arenen. Und doch war dies - wie gesagt - bereits der Anfang vom Ende der Band.
"Dermaßen erfolgreich zu sein, ist das Ziel jeder Gruppe. Und wenn man es erreicht hat, ist alles vorbei", wird Waters später zitiert. Und tatsächlich wurde Pink Floyd später immer an diesem Werk gemessen. Nach Michael Jacksons "Thriller" und "Back in Black" von AC/DC hat sich bis heute kein Album häufiger verkauft. In den amerikanischen Charts hielt sich "The Dark Side of the Moon" unfassbare 14 Jahre lang, ein Zeitraum, der keiner anderen Band oder keinen anderen Interpreten zuvor oder danach gelungen ist.
In Ruhe bedacht ist es wohl dieser Moment, des radikalen Imagewechsels gewesen, 1971 beschlossen in Nick Masons Küche, der das Album "The Dark Side Of The Moon" zu dem Erfolg brachte, den es bis heute hat. Und die Musikfans zu einem Blick hinter die Kulissen des Lebens, auf die Rückseite des Mondes, auf das Verborgene des Menschseins.
Die Homepage von Pink Floyd findet man HIER.
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