RADIO JENA - Das Programm am 24.06.2012


Ror Wolf, am 29. Juni 1932 in Saalfeld/Thüringen geboren, macht 1951 sein Abitur, doch in der DDR lehnt man seine Bewerbungen zum Studium ab. Zwei Jahre arbeitet er anschließend als Betonbauer und verläßt die DDR im August 1953.

In Westberlin (später in Stuttgart) arbeitet Wolf als Straßenbauarbeiter, Zeitschriftenvertreter, Druckereihilfsarbeiter und Angestellter einer Werbeagentur. Von 1954 bis 1961 studiert er Literaturwissenschaft, Philosophie und Soziologie in Frankfurt am Main, Hamburg und schließlich wieder in Frankfurt am Main, unter anderem bei Theodor W. Adorno, Max Horkheimer und Walter Höllerer.

Ab 1957 veröffentlicht er in der Frankfurter Studentenzeitung "Diskus" Prosa, Gedichte, Bildcollagen, Aufsätze und Kritiken. Von 1959 bis 1963 leitet er das Feuilleton des "Diskus" und wechselt 1961 zum Hessischen Rundfunk, wo er bis 1963 als Redakteur verantwortlich ist für das "Studio für neue Literatur". Danach zieht er es vor, sein Leben als freier Autor fortzusetzen, jedoch arbeitet er als Autor von Hörspielen weiter mit dem hr zusammen.

Sein Werk wurde bis heute vielfach ausgezeichnet. Nicht zuletzt für seine außergewöhnlichen Dokumantarhörspiele und Radio-Collagen erntete Ror Wolf bei Kritikern wie Radiopublikum große Anerkennung.

Zu seinem 80. Geburtstag sendet ZONO Radio Jena in insgesamt zwei Teilen eine Retrospektive der besten Radiocollagen von Ror Wolf, von ihm selbst  zusammengeschnipselt aus hunderten von Hörfunkreportagen und teils mit - auch aus heutiger Sicht mit jahrzehntelangem Abstand von den Geschehnissen - überraschenden Erkenntnissen. Heute gibt es...


DIE ROR WOLF RETROSPEKTIVE - TEIL 1

1.) DIE HEISSE LUFT DER SPIELE (42:36 min / Originalfassung)
2.) DIE STUNDE DER WAHRHEIT (07:30 min / gekürzte Fassung)
3.) RÜCKBLICK AUF GROSSE TAGE (22:56 min / Originalfassung)
4.) CORDOBA JUNI 13 UHR 45 (45:08 / gekürzte Fassung)

Teil 2 und 3 der Retrospektive folgen am nächsten Sonntag!
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"RE - POP|SUNDAY*" - Die Ausgabe "Juni 2012"
von und mit Lutz Mühlfriedel
 

"DER VORSICHTIGE TRÄUMER - Zwanzig kürzeste Geschichten zu Mittsommer"

"Wenn wir Schatten Euch missfielen, / Denkt zum Trost von diesen Spielen, / Dass Euch hier nur Schlaf umfing, / Als das alles vor sich ging. / Dies Gebild aus Schaum und Flaum, / Wiegt nicht schwerer als ein Traum..." (William Shakespeare, "A Midsummer-Night’s Dream")
  
"Ist Ihnen schon mal eine Kürzestgeschichte begegnet? Nein? Dann möchte ich Sie nachfolgend damit bekannt machen. [...] Die Kürzestgeschichte gilt als eine eigene Gattung der Gegenwartsliteratur, entstanden in den 1950er Jahren in deutschsprachigen Ländern. Mit ihren wenigen Zeilen oder maximal zwei, drei Seiten ist sie eine „Zwergprosa“. Auf kleinem Raum gibt sie z.B. eine zunächst scheinbar unbedeutende Begebenheit wieder, manchmal sogar von Anfang bis Ende. Gelegentlich ist sie zugespitzt auf eine Pointe. Zu ihren Merkmalen zählt es auch, etwas nur zu skizzieren und die Lösung offen zu lassen. Häufig wird sie vom Schluß her geschrieben. Diese literarische „Momentaufnahme“ enthält neben realen Anteilen möglicherweise auch groteske, satirische oder surreale Elemente. [...] Der Inhalt wird verdichtet und dazu passend auch die Sprache: einfache, klare, treffende Wortwahl und kürzerer Satzbau. Die Kürzestgeschichte lebt davon ... , sich auf das Wesentliche zu reduzieren." (Helma Behme-Gissel)

Zwei Kürzestgedichte zu Mittsommer © by Lutz Mühlfriedel, Schöten b. Apolda

"dachfensterblick im juni"
lindenbaum im licht, / golden, mit himmelsschlüsseln / gegen die schwerkraft.

"kalter juni"
blick durchs dachfenster / zum nachthimmel, die sterne / sind eiskristalle.

Re-Pop|Sunday* Nachschlag:
Pop Sunday Retro 2: Texte aus dem dänischen Kommunebuch (1971) plus Musik von Jimi Hendrix

Zu empfangen ist all das wie immer in Ostthüringen über UKW 103,4 MHz bzw. 107,9 Mhz im Kabelnetz oder auch zeitgleich im Internet bei ZONO RADIO JENA über den RADIO OKJ Link unseres Webplayers (klick!).

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