Klaus Schulze wird am Samstag, den 4. August 2012 fünfundsechzig Jahre alt. Aus diesem Grund sendet ZONO Radio Jena an diesem Abend "DIE LANGE KLAUS SCHULZE LIVE NACHT". Beginnend ab 20.00 Uhr endet sie erst am darauf folgenden Sonntag um 6.00 Uhr.
Klaus Schulze war Ende der 1960er Jahre zunächst Schlagzeuger der Berliner Formation Psy Free, der auch der Gitarrist Alex Conti angehörte. Bekannt wurde er als Schlagzeuger der Gruppe TANGERINE DREAM um Edgar Froese. Inspiriert unter anderem durch die Kompositionen der amerikanischen Minimalisten Steve Reich ("Six Pianos") und Terry Riley ("A Rainbow In Curved Air") und durch klassisch-romantische Musik (u. a. Richard Wagner) machte sich Schulze nach der Gründung der Band ASH RA Tempel (Mitbegründer waren der Gitarrist Manuel Göttsching und der Bassist Hartmut Enke) selbständig und ist seit her - abgesehen von gelegentlichen Ausnahmen - Solokünstler, der mit Hilfe von elektronischem Equipment atmosphärisch-rhythmische Klangwelten erzeugt.
Durch Alben wie "Timewind", "Moondawn" oder "Mirage" wurde er auf der ganzen Welt zu einem der einflussreichsten Wegbereiter der Synthesizermusik der sog. "Berliner Schule" wurde. Kompositionstechnisch eher simpel angelegt, entfaltet seine Musik für seine Fans oft eine klanglisch-hypnotisch Wirkung, die in ihrem künstlerischen Anspruch deutlich über populäre Musik hinaus geht. Sogar die GEMA erkannte dies an und stuft Schulzes Kompositionen seit 1977 in die Sparte "Ernste zeitgenössische Musik" ein (ähnlich den Werken Karlheinz Stockhausens), was eine höhere Vergütung der GEMA-Erlöse mit sich bringt.
Klaus Schulze hat mit seinem Gesamtwerk Anerkennung weit über die Grenzen der Elektromusik-Szene erfahren und einen lang anhaltenden Markterfolg seiner Musik erreicht. Vor allem in Frankreich und Japen wird er von Technikbegeisterten wie Musikschaffenden verehrt; zu Anfang spielte man seine Musik sogar in Museen und bei Kunst-Events. In der internationalen Musikgruppe GO spielte er mehrere Jahre lang zusammen mit Musikgrößen wie Al DiMeola, Stomu Yamashta und Steve Winwood.
Während seiner musikalischen Arbeit bei GO lernte Klaus Schulze Michael Shrieve, zuvor Percussionist bei Santana, kennen und verpflichtete ihn mehrere Jahre lang für seine Musikprojekte. Ebenfalls mehrere Jahre lang arbeite Schulze mit dem Schlagzeuger und Solo-Synthesisten Harald Großkopf, dem Pianisten Rainer Bloss, dem Cellisten Wolfgang Tiepold und/oder der australischen Sängerin und Komponisten Lisa Gerrard (u. a. OST zum Film "Gladiator", für den sie - gemeinsam mit Hans Zimmer - einen Golden Globe erhielt) zusammen.
Schulzes Markenzeichen bei Live-Konzerten ist die "Electronic Wall" hinter seinen Keyboards und Synthesizern. War es früher ein Moog- oder PPG-Modularsystem, so befinden sich in seiner "Wall" heute hauptsächlich Midi-Expander sowie Drum- und Sequencerelemente.
Auch heute noch spielt Klaus Schulze oft live, wenngleich er 2005 und 2006 wegen einer schweren Erkrankung damit pausieren musste.
DAS PROGRAMM DER LANGEN KLAUS SCHULZE LIVE NACHT (Livekonzerte teilweise nicht in voller Länge)
01) Klaus Schulze Liveaufnahme von 1976 (Köln mit Harald Grosskopf/Schlagzeug)
02) Klaus Schulze Liveaufnahme von 1977 (WDR Köln)
03) Klaus Schulze Liveaufnahme von 1979 (Paris)
04) Klaus Schulze Liveaufnahme von 1979 (Amsterdam mit Arthur Brown/Vocals)
05) Klaus Schulze "The Dome Event" von 1993 (Köln)
06) Klaus Schulze "Live@Klangart" von 2001 (Osnabrück mit Wolfgang Tiepold/Cello)
07) Klaus Schulze "Rheingold" von 2008 (Loreley mit Lisa Gerrard/Vocals) = ca. 107 Min
08) Klaus Schulze "Big In Japan" von 2010 (Tokyo)
...zwischen den einzelnen Livekonzertaufnehmen sind verschiedene Interviews mit Klaus Schulze aus den Jahren 1976 bis 2010 zu hören.
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