ZONO RADIO JENA - Das Programm am 10.11.2013

Ausgezeichnet mit dem Thüringer Radiopreis 2000 der TLM
"9. NOVEMBER 1989"
(Ein Originaltonhörspiel von Rainer Sauer)


Der TLM-Hörfunkpreis wurde im Jahr 2000 in den drei Kategorien "Hörfunkbeitrag", "Hörfunksendung" und "The untold story" zum ersten Mal ausgeschrieben. Beworben hatten sich insgesamt 53 Redakteure und Redaktionsgruppen aus allen Offenen Hörfunkkanälen Thüringens, zwei nichtkommerziellen Lokalradios, dem Studentenradio der Bauhaus-Universität Weimar sowie Ereignisradios aus Erfurt, Gera und Eisenach.

Die Jury, bestehend aus Dr. Victor Henle (Direktor der TLM), Johannes Haak (Vorsitzender des TLM-Ausschusses für Offene Kanäle und Medienkompetenz), Ralf Homann (Dozent für Experimentelles Radio an der Bauhaus-Universität Weimar), Claudia van Laak (Thüringenkorrespondentin von DeutschlandRadio), Ralf-Uwe Beck (Sprecher des Bündnisses für mehr Demokratie in Thüringen), Thomas Dolla (Redakteur beim freien Radio "Unerhört" Marburg) zeichnete hierbei das von Rainer W. Sauer produzierte Dokumentarhörspiel "9. November 1989", gesendet im Offenen Kanal Jena mit dem ersten Preis in der Kategorie "Hörfunksendung" aus.

Anlässlich der Preisübergabe in Erfurt sagte Thüringen Kultusminster Michael Krapp: "Das Hörspiel ist handwerklich hervorragend gemacht: Ein Gefühl für den Rhythmus der Originaltöne, der sensible Einsatz von Musik, eine souveräne Auswahl der Stimmen macht die außerordentliche emotionale Wirkung und Faszination des Hörspiels aus, die ermöglicht wird durch die profunde Recherche und Archivarbeit. Schon nach kurzer Zeit zieht das Stück den Hörer in einen Bann, der die Besonderheit der Kunstform des Originaltonhörspiels im Radio ausmacht."

Hören Sie heute ab 20 Uhr nochmals das später auch mit dem ÖTV Radiopreis ausgezeichneten Originaltonhörspiel "9. November 1989", das später auch für den Deutsch-Französischen Journalistenpreis nominiert worden war.

Darauf folgt eine Lesung von Dr. Stefan Wolle aus seinem Buch "Die heile Welt der Diktatur", die er im Dezember 1998 in der Jenaer Rathausdiele abhielt. Die Aufzeichnung war zugleich eine der erstn Radioproduktionen der Rundfunkinitative "103KOMMA4 FM", aus der im Jahre 200 Radio Jena hervorging. Gesendet wurde die Lesung iim Frühjahr 1999 nach dem Sendestart des Offenen Hörfunkkanals Jena. 

Abschließend kommt dann noch einmal der frühere Staatsratsvorsitzende und Erste Sekretär des Zentralkommitees der Sozialistsichen Einheitspartei Deutschlands, Erich Honecker, zu Wort. Der überzeugte Kommunist leistete Widerstand gegen das NS-Regime und wurde 1935 von der Gestapo verhaftet. Er war fast zehn Jahre im Zuchthaus inhaftiert. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war er 1946 Mitbegründer und bis 1955 Vorsitzender der Freien Deutschen Jugend / FDJ. Mit Hilfe der sowjetischen Führung verdrängte er 1971 Walter Ulbricht als Ersten Sekretär des ZK der SED. Im Zuge der friedlichen Revolution musste er im Oktober 1989 von allen Ämtern zurücktreten und begab sich über Moskau ins Exil nach Chile. 

In "Das war mein Lebensexil" erzählt Honecker in den Kapiteln 1. Mister Lonely / 2. Unsere Heimat / 3. Das ist unser Tag / 4. Mach mal 'ne Reise nach Leipzig / 5. Der Glückliche junge Kapitän / 6. Das Lied von damals / 7. Lied der Partei / 8. Auf, auf zum Kampf / 9. Die Abschiedsmelodie / 10. Detskii Ssad in eigenen Worten aus seinem Leben. Es war das letzte Interview, das Erich Honecker gab; geführt wurde es kurz vor Honeckers Ausreise nach Moskau von Reinhold Andert - ein zeithistorisches Dokument.

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