ZONO RADIO JENA - Das Programm am 25.08.2013

ZONO RADIO JENA
präsentiert zum
65. Geburtstag von Jean Michel Jarre


"OXYGÈNE - Live In Your Living Room"

Jean Michel Jarre wurde am 24. August 1948 in Lyon als Sohn des Komponisten Maurice Jarre (u. a. bekannt für die "Filmmusik zu "Dr. Schiwago") geboren. Seine Eltern ließen sich scheiden, als er fünf Jahre alt war. Im gleichen Jahr lernte JMJ Klavier zu spielen, aber sein musikalisches Interesse wurde erst geweckt, als seine Mutter ihn zu seinem zehnten Geburtstag in den Pariser Jazz-Club "Le Chat Qui Pêche" mitnahm, wo ihm u. a. der Jazz-Trompeter Chet Baker ein Ständchen spielte.

In den 1960er Jahren gründete Jean Michel Jarre zwei Bands und trat 1969 der "Groupe de Recherches Musicales" bei, die sich unter der Leitung von Pierre Schaeffer mit der sogenannten "Musique concrète" befasste. 1971 durfte er sein Elektronik-Ballett "Aor" in der Pariser Oper aufführen, war damit der jüngste Komponist, dessen Werk in diesen Hallen gespielt wurde, und veröffentlichte kurz danach seine erste Single "La Cage". 1972 folgte die erste JMJ-LP "Deserted Palace".

Bekannt wurde Jarre durch die 1973 erschienene Filmmusik des Jean Chapot-Films "Die Löwin und ihr Jäger" ("Les Granges Brûlées"), vor allem aber mit seinem 1976 erschienenen Instrumentalmusik-Album "Oxygène", das zu einem überwältigenden Erfolg geriet und von dem Jean Michel Jarre bis heute weltweit etwa 14 Millionen Exemplare verkauft hat. Dreißig Jahre nach der Erstveröffentlichung spielte Jarre das Album mit drei befreundeten Musikern inklusive einiger Variationen live und zwar nicht in einem Konzertsaal sondern in einer Halle ohne Publikum - oder, wie er es ausdrückte: "Live im Wohnzimmer eines jeden Fans".

Heute Abend ist dieses Konzert ab 20 Uhr in voller Länge bei ZONO Radio Jena zu hören; danach gibt es bis 22 Uhr anlässlich Jarres 65. Geburtstag einige seiner frühen, bis heute fast unbekannten, Kompositionen zu hören. Zudem sendet ZONO Radio Jena Ausschnitte aus einem Interview, welches Rainer Sauer 1984 mit dem Ausnahmemusiker führen durfte.


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"RE - POP|SUNDAY*" - Die Ausgabe "August 2013"
von und mit Lutz Mühlfriedel


"Letzte Ausfahrt"

Wolf Wondratschek @70 Revisited

"Ohne Disziplin ist Phantasie Zeitverschwendung."
(Wolf Wondratschek)
 

"Wolf Wondratschek wurde 1943 in Rudolstadt/Thüringen geboren. Seine Vorfahren stammen aus Böhmen. Wondratschek wuchs in Karlsruhe auf. Er studierte 1962-1967 in Heidelberg, Göttingen und Frankfurt a.M. Literaturwissenschaft, Philosophie und Soziologie. 1964-1965 arbeitete er nebenbei als Redakteur bei der Literaturzeitschrift Text + Kritik in Frankfurt. Seit 1967 ist Wondratschek als freischaffender Schriftsteller und Kritiker tätig. [...] Wolf Wondratschek wurde Ende der 60er Jahre in der Nachfolgezeit der Studentenbewegung mit knapper Prosa und Satzcollagen bekannt, in denen das Dasein zu lakonischen Einzelbemerkungen aufgesplittert war. [...] Mit dem Verebben der neulinken Bewegung wandte sich Wondratschek der Poesie zu und avancierte nach Kritikermeinung zum 'einzigen deutschsprachigen Rock-Poeten mit Breitenwirkung'. In den 70er Jahren nannte Marcel Reich-Ranicki Wondratschek 'beinahe schon einen Klassiker der jungen deutschen Lyrik'. [...] Ab 1974 veröffentlichte Wondratschek Gedichte und Lieder im Selbstverlag, die über den Vertrieb Zweitausendeins auf den Buchmarkt kamen. 1981 erreichten seine vier Gedichtbände Chuck’s Zimmer (1974), Das leise Lachen am Ohr eines andern (1976), Männer und Frauen (1978), Letzte Gedichte (1980) bereits eine Gesamtauflage von 100.000 Exemplaren. [...] Erzählen ist für Wondratschek Begegnung mit dem totalen Empfinden, früher als politisch-literarischer Provokateur, heute als 'Höriger der Kunst' im Verletzen und Verletzt-Werden. Sein Comeback vor wenigen Jahren brachte den ehemaligen Pop-Poeten in einem fulminanten Durchlauf unter die Tops der Bestenlisten." - (www.poetenfest-erlangen.de)

"Nicht die Liebe besingt er, sondern die Sehnsucht, den Hunger nach Liebe. Er ist ein Poet des stillen Leids der kleinen Leute, der verpassten Chancen und der großen Vergeblichkeit." - (Marcel Reich-Ranitzki)

"Wolf Wondratschek. Für mich ein problematischer Autor. Jahrelang hielt ich ihn für einen Blender, von dem ich mir keine Lebenszeit stehlen lassen wollte. Jetzt fühle ich mich irgendwie reifer und milder und was früher nach peinlicher Lyrik schmeckte, passt heute harmonisch in meine Welt der Gefühle." - (Sven Liefke)

"Seine Gedichte, Erzählungen oder Reportagen sind geschliffene Steine: facettiert und pointiert, nüchtern und liebestrunken. Wenn er seinen Geltungsdrang zügelt, ist er ein bezaubernder und herzlicher Mensch. Sein bizarrer Erfahrungshorizont, seine gern versteckte hohe Sensibilität und die Diskontinuität des Ruhms verlangen ihm selbst und anderen einiges ab." - (Wolfgang Blank)

Re-Pop|Sunday* Nachschlag:
 

Radio Speziale* Replay: "Porträt/Selbst/Porträt – Truman Capote zum 25. Todestag
(Radiosendung aus dem Jahre 2009)

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