KLAUS SCHULZES ELEKTRONISCHES LEBEN (Teil 4)
Nach den ersten drei Teilen, die wir zwischen Januar und März 2012 ausgestrahlt haben, folgt heute Teil 4 der Chronologie des Werks von Klaus Schulze, das bei uns erstmals komplett im Radio zu hören ist. Zu hören sind bis 24.00 Uhr insgesamt zehn verschiedene Kompositionen.
Wir starten mit Klaus Schulzes Studioalbum "Picture Music", das im Herbst 1974 aufgenommen wurde und im Januar 1975 erschien. Nach dem, für viele Musikfans schwer verdaulichem, Vorgänger "Blackdance" schuf er hier zwei seiner besten Frühwerke. Während auf "Totem" ein monotones Filter-Stakkato den Rhythmus bestimmt und die Solostimme auf einem ARP Synthesizer gespielt wird, greift Schulze beim zweiten Song "Mental Door" beherzt zum Schlagzeug und gibt seinem Synthesizerspiel den nötigen Rhythmus.
Gelobt wurden Mitte der 1970er Jahre von Kritik wie Fans vor allem die abwechslungsreichen Soundbilder (eben: "Picture Music"), die Klaus Schulze schuf. Sie sind auch auf den Titeln zu hören, die heute nach "Picture Music" folgen und allesamt im Frühjahr 1975 entstanden sind. Diese Zeit gilt in der Karriere von Klaus Schulze als Zeit des Umbruchs, vor allem deshalb, weil "Picture Music" das letzte Album war, bei dem er noch keinen Sequenzer einsetzte. Der Titel "C'est pas la même chose" ist übrigens eine alternative Version von "Totem".
Mit dem Einsatz von Sequenzern änderte sich dann nahezu alles im Leben von Klaus Schulze. Sein im Frühjahr 1975 im Heimstudio aufgenommenes Album "Timewind" (das im Juni 1975 im Tonstudio Panne & Paulsen in Frankfurt am Main von Eberhard Panne einen letzten genialen Feinschliff erfuhr) erschien im August 1975 (übrigens nur wenige Tage bevor Pink Floyd ihr "Wish You Were Here"-Album auf den Markt brachten), wurde mit dem "Deuschen Schallplattenpreis" ausgezeichnet und erhielt den französischen "Grand Prix International" der Schallplattenindustrie. Es ist heute gegen Ende der Sendezeit zu hören.
Vor allem beim ersten Song von "Timewind" steht der Synthanorma Sequenzer im Vordergrund des Liedaufbaus. Beide Titel des Albums weisen bereits in ihrer Wortwahl auf Schulzes Verehrung der Musik und des Gesamtwerkes von Richard Wagner († 1883) hin: das "Haus Wahnfried", Wagners künstlerisches Refugium, steht in Bayreuth. Wagner selbst dichtete hierzu: "Hier wo mein Wähnen Frieden fand - Wahnfried - sei dieses Haus von mir benannt."
20.00 Uhr: "KLAUS SCHULZES ELEKTRONISCHES LEBEN - Teil 4" - Die Trackingliste (Zeitangabe = in Minuten / Albumtitel in Anführungsstrichen)
01 - "Picture Music": Totem (23:45)
02 - "Picture Music": Mental Door (23:00)
03 - Alles ist gut = a) I Scent The Morning Air * / b) Le roi s'amuse * /
c) The Rest Is Silence * (36:19) * = Liveaufnahme aus dem Jahre 1975
04 - Well Roared, Lion! (09:21) * = Liveaufnahme aus dem Jahre 1975
05 - C'est pas la même chose (33:00)
06 - Der Blaue Glaube = a) La vida es sueno (08:04)
07 - Der Blaue Glaube = b) Tant de bruit pour une omlette (23:35)
08 - La présence d'esprit (17:35)
09 - "Timewind": Bayreuth Return (30:25)
10 - "Timewind": Wahnfried 1883 (28:37)
Abbildungen © Infomaterial der Plattenfirma "Brain/Metronome"
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