ZONO RADIO JENA - Das Programm am 23.06.2013

ZONO RADIO JENA
präsentiert


"UDO LINDENBERG Spezial - Teil 2"

Udo wurde am 17.05.1946 in Gronau als Sohn von Hermine und Gustav Lindenberg geboren und hat drei Geschwister, einen älteren Bruder sowie zwei jüngere Zwillingsschwestern. Bereits in frühester Jugend beginnt der Panikrocker immer und überall zu trommeln und er entwickelt ein ausgeprägtes Rhythmusgefühl.

1962 begibt er sich in der Tradition der Handwerker auf seine Lehr- und Wanderjahre. Diese führen ihn über Norddeutschland nach Frankreich, Tripolis und Münster. 1969 wird er Schlagzeuger in seiner ersten Band, kurz danach trommelt er in der Jazzband von Klaus Doldinger. Heute ist der Sänger mit den Markenzeichen Sonnenbrille und Hut Dauerbewohner im Hamburger Hotel Atlantic an der Alster. Seine raue Stimme gilt als das Resultat von Alkohol und Zigaretten im Überfluss.

Mit seiner Musik prägt der Musiker seit nunmehr vier Jahrzehnten die deutsche Musiklandschaft wie kaum ein anderer. Seine Songs von "Andrea Doria" über den "Sonderzug nach Pankow" bis "Rudi Ratlos" und "Mein DIng" sind Kult. Sein erstes Album hat Udo Lindenberg 1971 veröffentlicht; Anfang der 1980er Jahre wird die Musik von Udo Lindenberg dann sehr politisch: Mit seinem "Sonderzug nach Pankow" klopft der Rocker metaphorisch bei dem DDR-Staatsoberhaupt an, um eine Konzerterlaubnis für Ostdeutschland zu bekommen. "Oberindianer" Erich Honecker verbietet daraufhin diesen Song in der DDR. 1983 durfte Lindenberg dann dennoch für 20 Minuten vor einem sehr erlesenen Kreis ausgewählter FDJ-Mitglieder spielen. Im Laufe der 1980er Jahre wird Udo Lindenberg dann immer mehr zur Identifikationsfigur jugendlicher Rockfans in West und Ost.

Auch in den 1990ern veröffentlicht der Musiker noch immer erfolgreiche Platten und tourt und tourt und tourt. Dabei arbeitet er zusammen mit anderen namhaften Künstlern wie Nina Hagen, Helge Schneider, die Prinzen und Joan Jett. Nach dem Ende des kalten Krieges wird das Thema "Neo-Nazismus" der Kampf-Inhalt für Udos Songs; 2011 spielt er in Jena ein großes Open-Air-Konzert mit "Rock gegen Rechte Gewalt".

Neben der Musik verfolgt Udo Lindenberg eine respektable Zweitkarriere als Maler. Seine Werke werden national ausgestellt und erzielen Einzelpreise von mehreren 10.000 Euro. Seine Erfindung ist das Likorell, welches seine Farbgebung durch die Beimischung bestimmter Alkoholika erhält. Lindenberg hat das Bundesverdienstkreuz, zwei Echo Awards und eine ganze Reihe weiterer Auszeichnungen. Seine größten Platten-Erfolge sind der beschriebene "Sonderzug nach Pankow", "Wozu sind Kriege da" und "Horizont". Mit Nena erreichte er mit "Wunder geschehn" einen langanhaltenden Hit; 2008 wird "Stark wie zwei" das erste Nummer 1 Album für den Sänger.

Im "UDO LINDENBERG Spezial" von ZONO Radio Jena gibt es an zwei Sonntagen jeweils zwei Stunden lang die größten Songs der Rocklegende von der Alster. Heute hört man den zweiten und letzten Teil.

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"RE - POP|SUNDAY*" - Die Ausgabe "Juni 2013"
von und mit Lutz Mühlfriedel 

"Vom Nutzen der Defekte"
Kurzprosa von Ralf Huwendiek
 
"Im Grund gibt es keine Provinz im engeren Sinne" - (Ralf Huwendiek)

Huwendiek (* 22. Juni 1948 in Eschwege, † 11. Februar 2004 in Nürnberg) war Schriftsteller und Rundfunkautor. Er lebte und arbeitete seit 1966 in Nürnberg und Franken. Aufgewachsen in Bielefeld, Düsseldorf und Nürnberg, war Rundfunkautor für den Zündfunk und für "PopSunday", ab 1991 Autor und Produzent der Kult-Sendereihe Abenteuer des Alltags in Bayern2Radio.

In Glossen, Kolumnen und Kurzgeschichten führt er seinen Lesern (und Hörern) mit scharf beobachtendem Blick die Fragwürdigkeit unserer selbstverständlich gewordenen Rituale vor. "Was im Alltag ärgerlich ist, ist bei Huwendiek komisch, wunderlich und wunderbar: Er wirft nicht nur Fragen auf, sondern bietet auch höchst kreative Lösungen" (Abendzeitung Nürnberg). Der "sanfte Satiriker und feinsinnige Feuilletonist" (Nürnberger Nachrichten) starb, erst 55jährig, an Herzversagen. In der Öffentlichkeit bekannt war er auch als Kolumnist der Abendzeitung und durch seine Auftritte mit den Ensembles Städtischer Text- und Tonrat sowie Feinton." (www.franken-wiki.de)

"Seine seit 1991 beim Bayerischen Rundfunk ausgestrahlte Sendung Abenteuer des Alltags war eine satirische Perle voller Eigensinn und feinem Humor. Krachlederne Witzigkeit war ihm ebenso fremd wie ausufernde Tiraden. Er verstand es, mit wenigen Sätzen die Absurditäten des Alltags zu skizzieren und wurde mit dieser Fähigkeit zu einem Meister der komischen Kurzgeschichte, von denen es in der deutschen Literatur nur sehr wenige gibt." (Achim Schnurrer) 

"Auf den lauten Wahnwitz der Welt reagierte Ralf Huwendiek mit leisem Spott. Die menschliche Komödie war sein Thema: Seltsame Vögel und komische Heilige hatten es ihm angetan. Surreale Situationen und groteske Begebenheiten beschrieb er in humorvollen Miniaturen. [...] Immer verband er Unterhaltung mit (philosophischer) Haltung. Seine verblüffend einfache Erkenntnis lautete: Der Alltag ist ein Abenteuer, Franken ist überall, und die Exoten sind wir." (Steffen Radlmaier)

"Ralf Huwendiek ist abgeklärt und abgründig zugleich, seine Gesellschaftskritik ist hintergründig, sein Witz klopft keine Schenkel, hinterlässt eher leises Nagen im Hirn. Oder ein wenig lächelnde Melancholie. [...] Ralf Huwendiek ist eben kein oberschlauer Gesellschaftskritiker. Er guckt sich nur alles genau an - und sich selbst gleich mit." (Tine Plesch)

Re-Pop|Sunday* Nachschlag:
 

Radio Speziale* Replay: "Tief Purpur. Made in GDR – Eine persönliche Musikgeschichte" (Radiosendung aus dem Jahre 2002)

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